FORSCHUNG

DIE POSITIVEN EFFEKTE VON
RESILIENZ AM ARBEITSPLATZ

RESILIENCE

Psychological resilience is defined as the process of adapting well in the face of adversity, trauma, tragedy, threats, or significant sources of stress
or bouncing back from difficult experiences.

– The American Psychological Association –

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DIE GESCHICHTE DER RESILIENZFORSCHUNG

Die Resilienz begann ihre „Erfolgsgeschichte“ in gewisser Hinsicht mit der Erforschung von Faktoren, die Kinder trotz widriger Lebensumstände zu erfolgreichen Erwachsenen machen. Emmy Werner gilt als Pionierin, obwohl sie nicht die Erste war, die sich diesem Thema in Langzeitstudien widmete.

Resilienz ist allerdings keine Fähigkeit, die sich nur im Kindes- oder Jugendalter entwickelt. Sie lässt sich in jedem Alter weiter ausbauen und trainieren. Wichtiger Wegweiser dieser Erkenntnis war Aaron Antonovsky mit der Gründung der Salutogenese. Die Resilienz und die Salutogenese beschäftigen sich beide mit der Frage, wie Menschen aktiv ihre psychische Gesundheit aufrecht erhalten. Auch nach heutigem Forschungsstand gelten die Risiko- und Schutzfaktoren als wesentlicher Bestandteil für die innere Widerstandskraft.

Heute findet die Resilienz Anwendung in vielen Bereichen, so auch in der Arbeitswelt. Sie ist Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements geworden und krempelt als Konzept der organisationalen Resilienz ganze Unternehmens-Strukturen um. Dieses Gebiet wird in heutigen Zeiten sehr intensiv beforscht und es entstehen aktuell viele neue Erkenntnisse.

Resilienz ist kein ungelöstes Rätsel der Psyche mehr. Doch die Forschung wird weiterhin nach Wegen suchen, Resilienz in die Lebenswelt der Menschen zu integrieren, um sowohl das Privatleben als auch das Berufsleben resilienter, stressfreier und gesünder zu gestalten.

DIE RELEVANZ VON RESILIENZ FÜR ORGANISATIONEN

Eine weitere Form der Resilienz ist die organisationale Resilienz, die, statt für einzelne Individuen, für ganze Organisationen gilt. Gerade in der heutigen, schnelllebigen Gesellschaft nimmt Gesundheit einen immer größer werdenden Raum in der Unternehmenskultur ein. Denn nur gesunde Mitarbeiter:innen sorgen für Effizienz und ein stabiles Unternehmen.

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PERSONEN

ERKRANKT

IN IHREM LEBEN AN EINER
PSYCHISCHEN ERKRANKUNG
 

Weltweit zählen Depressionen, Alkoholerkrankungen, bipolare Störungen und Schizophrenien zu den häufigsten Erkrankungen. Gerade seit den letzten zehn Jahren machen psychische Erkrankungen auch in Deutschland einen immer größeren Anteil im Diagnose- und Behandlungsspektrum aus. Die Gründe hierfür sind komplex und sie werden von Epidemiologen gegenwärtig diskutiert.

(Bundesministerium für Gesundheit)

20%

ALLER BETRIEBLICHEN

KRANKENAUSFÄLLE

AUFGRUND PSYCHISCHER
BELASTUNG ODER KRANKHEIT
 

Mentale Belastungen und Krankheiten sind eine große Herausforderung für die gesamte Gesellschaft in Deutschland. Im Jahr 2020 waren mentale Erkrankungen für die meisten Fehlzeiten der TK-versicherten Beschäftigten verantwortlich und machten rund 20% der gesamten Krankheitsausfälle aus und hatten damit auch einen relevanten Einfluss auf die Unternehmen in Deutschland.

(TK-Gesundheitsreport 2021)

2017 legte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mit dem Abschlussbericht des Projekts „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – Wissenschaftliche Standortbestimmung“ ein Werk vor, das die Forschung zum Thema Resilienz im Arbeitskontext und organisationaler Resilienz genauer erläutert.

Die Academy on Violence and Abuse hat in ihrer ACE Studie (Adverse Childhood Experiences Study) die Auswirkungen von nachteiligen Umständen in der Kindheit auf die Widerstandsfähigkeit und damit die psychische sowie physische Gesundheit untersucht. Diese Wirkungskette zeigt sich in einer Pyramide der menschlichen Fehlentwicklung. Besonders Menschen aus bildungsferneren Schichten zeigen diese Fehlentwicklungen und erhalten trotz einer geringeren Widerstandsfähigkeit seltener die benötigte Unterstützung beispielsweise durch Resilienztrainings.

Besonders bei fordernder Arbeit zeigen Arbeitnehmer:innen bei niedriger Resilienz eine signifikant geringere Leistungsfähigkeit und Produktivität. (Studie: The positive effect of resilience on stress and business outcomes in difficult work enviroments, Shatté al. 2017).

Und auch der Fehlzeitenreport 2021 des wissenschaftslichen Instituts der AOK konnte zeigen, dass Arbeitnehmer:innen, die die Resilienz ihres Unternehmens negativ bewerten, über etwa ein Drittel mehr Fehltage aufweisen.

DIE SIEBEN SÄULEN DER RESILIENZ

Die sieben Säulen der Resilienz (Kauai-Längsschnittstudie nach E. Werner, 2008) beschreiben, wie schwierige Lebenssituationen mittels des Modells von drei Grundhaltungen und vier Handlungsaspekten erfolgreich bewältigt werden können. Dieses Resilienz-Konzept demonstriert, wie wir gestärkt aus Krisen hervorgehen können, indem wir alle sieben Bereiche trainieren. An dieses Modell lehnt sich auch das Programm von MYSEBI an.

1. DAS URVERTRAUEN DER OPTIMISTEN

Wer persönlichen Niederlagen und schwierigsten Situationen eine positive Facette abgewinnen kann, tut sich leichter, mit neuem Mut durchzustarten. Wem das nicht in die Wiege gelegt ist, dem empfehlen Psychologen, ein Glückstagebuch zu führen, um bewusst und öfter positive Dinge wahrzunehmen.

2. ANNEHMEN, WAS IST

Es gibt Situationen, die sich nicht ändern lassen. Der erste Schritt aus einem tiefen Tal heraus ist die Fähigkeit, die Situation als genau das zu akzeptieren, was sie ist: eine schlechte Phase und kein Dauerzustand. Eine gute Übung dafür ist, sich auf die Vorteile und den Nutzen zu konzentrieren und dieses positive Bild innerlich ganz groß zu machen. „Lieben was ist“ hat die bekannte Therapeutin Byron Katie dieses Prinzip genannt.

 

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3. ZIELE HELFEN

Ein klares Ziel vor Augen zu haben, das man als sinnstiftend empfindet, hilft über schwierige Situationen hinweg. Denn man kann den Blick nach vorn richten und den Weg dorthin als Bereicherung empfinden.

4. ENTSCHEIDUNG GEGEN DIE OPFERROLLE

Keiner möchte Opfer sein. Aber manchem fällt es schwer, in persönlich sehr belastenden Situationen nicht in Selbstmitleid zu zerfließen. Dabei könnte es helfen, sich nicht mit sich selbst, sondern mit den Umständen auseinanderzusetzen und zu schauen, wie man sie aktiv verändern kann. Das Mantra könnte sein: Ich verliere nie. Entweder ich gewinne oder ich lerne.

5. VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN

Wieder „in control“ sein nennen Therapeuten diesen selbstwirksamen und verantwortungsvollen Ansatz. Sich eine Situation anzuschauen und seine eigenen Einflussmöglichkeiten zu erkennen wäre der erste Schritt. Ein Coaching könnte dabei helfen, sich selbst zu reflektieren und die Fähigkeit zu entwickeln, aktiv und entscheidungsfreudig an Lösungsansätzen zu arbeiten.

6. ENGE BINDUNGEN PFLEGEN

Die Gewissheit „Du bist nicht allein“ kann zum wichtigen Signal in einer Krise werden. Mit engen Vertrauten, die an uns glauben, uns unterstützen und ermutigen, haben wir ein Netzwerk der Stärke geschaffen. Wer soziale Beziehungen pflegt, aufmerksam und zugewandt, kann auch in Krisen damit rechnen, dass Menschen zur Seite stehen, die helfen.

7. POSITIVER BLICK AUF DIE ZUKUNFT

Die wichtigste Erkenntnis ist das Learning, dass wir immer eine Wahlmöglichkeit haben. Niemand ist seinem Schicksal hilflos ausgeliefert, sondern kann aktiv gegensteuern. Dabei helfen flankierende Maßnahmen, die das persönliche Wohlbefinden stärken: regelmäßig Sport treiben, auf Pausen achten, schöne Reisen unternehmen, Achtsamkeit für die kleinen, schönen Dinge des Lebens entwickeln oder Hobbys verfolgen, die man als erfüllend wahrnimmt. Je mehr man selbst dafür sorgt, dass es einem gut geht, desto widerstandsfähiger wird man.

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Mit dem Online Lernprogramm von MYSEBI bieten wir effektive Coachings an, die die sieben Säulen der Resilienz von Mitarbeiter:innen gezielt und nachhaltig stärken.

NACHHALTIGKEIT DURCH RESILIENZ

Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten. Seit 2016 arbeiten alle Länder daran, diese gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten in nationale Entwicklungspläne zu überführen. Dabei ist es besonders wichtig, sich den Bedürfnissen und Prioritäten der schwächsten Bevölkerungsgruppen und Länder anzunehmen – denn nur wenn niemand zurückgelassen wird, können die 17 Ziele bis 2030 erreicht werden.

Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) sollten die nachhaltigen Entwicklungsziele für 2030 bleiben, weil sie eine globale Perspektive haben und lösungsorientiert sind. Umso besorgniserregender ist es, dass die Welt das zweite Jahr in Folge keine Fortschritte bei den SDGs macht, was auf die Kriegs- und Pandemiekrisen zurückzuführen ist (Sachs et al.,2022).

MYSEBI verfolgt diese Ziele nicht nur, sondern gibt dieses Wissen auch weiter. Direkt durch Lerninhalte, Workshops und Best-Practice-Beispiele und indirekt durch das Stärken der Resilienz. Denn nur wenn der Mensch mental gesund ist, kann er körperlich gesund sein und nachhaltig handeln.

Das zeigen auch Studien: Durch den Wissensaufbau der 17 Sustainable Development Goals der UN (SDGs) fühlen sich Mitarbeiter:innen mehr bereit, an den Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens mitzuwirken (The role of business in education for sustainable development, 2018).

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„GESUNDHEIT & NACHHALTIGKEIT SIND OHNE MENTALE GESUNDHEIT NICHT MÖGLICH.“

UNITED NATIONS

IN A NUTSHELL

POSITIVE EFFEKTE FÜR IHR UNTERNEHMEN

BESSERE LEISTUNGEN
WENIGER FEHLTAGE
ZUFRIEDENERE MITARBEITER
HÖHERES COMMITMENT
REDUKTION DER KOSTEN
GUTES TUN FÜR MENSCH & NATUR
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